Jean Scheurer

Die galleria graziosa giger präsentiert neue Werke von Jean Scheurer, der seit 1966 als freier Maler in Chavannes-près-Renens tätig ist. In der Leuker Ausstellung werden zwei Werkgruppen aus diesem Jahr gezeigt: grossfromatige, intensiv farbige Streifenbilder, die eine grosse Dynamik und Spannung entfalten, sowie kleinere Zeichnungen aus Graphit und Acryl auf Papier. Die kleinformatigen Arbeiten unter Glas sind sehr minimalistisch gestaltet. Trotz ihrer Farblosigkeit und ihrer formalen Reduktion entfalten sie eine gleichwertige Präsenz und Tiefe. Mit diesen Arbeiten führt Jean Scheurer sein Lebenswerk fort, das man als Erforschung der minimalen, aber prägnanten Variation bezeichnen könnte. In zahlreichen Serien lotet der Maler die Möglichkeiten der Konkreten Kunst aus, an deren Entwicklung er massgebend beteiligt ist. Auch in der Leuker Ausstellung zeigt er etwas Neues: die grossen Bilder, die unendlich fortgeführt werden könnten, schaffen eine Dynamik, die einem bisweilen an die Op Art erinnert. Das besondere Spiel von diagonalen Linien erzeugt Bewegung, während sich auf den grösseren grauen Flächen Ruhe ausbreitet. Scheurer arbeitet auch hier nach dem Prinzip Aquarell, das heisst, es werden transparente Farben benutzt, die in verschiedenen Schichten übereinandergelagert werden, wodurch Unterschiede in Dichte und Schärfe erreicht werden. Starke farbliche Kontraste werden zudem zur Herausforderung des Auges.