lic. phil. Engelbert Reul: „IM ANFANG WAR DAS WORT ...“ EINE ANNÄHERUNG AN DIE LYRIK DES DR. GOTTFRIED BENN

Gottfried Benn (1886–1956) darf wohl als einer der bedeutendsten deutschen Dichter der literarischen Moderne gelten. Gleich mit seinen expressionistischen Morgue-Gedichten schockierte er die literarische Öffentlichkeit. Der Bruch mit traditionellen poetischen Erwartungshaltungen eines bürgerlichen Publikums machte ihn schon in den zwanziger Jahren zu einer Kultfigur einer neuen Generation. Seine Anbiederung an den Nationalsozialismus endete bald einmal mit einem Schreibverbot und dem Rückzug in eine „innere Emigration“. Dieses Schreibverbot blieb auch nach dem Zweiten Weltkrieg wegen seiner Nähe zum Nazi-Regime bestehen. Dank des Engagements des Zürcher Arche-Verlages bekam Gottfried Benn seit 1948 wieder eine literarische Öffentlichkeit. Mit dem nüchternen Ton und der sprachlichen Lakonie seiner späten Gedichte wurde er einer der stilbildenden Dichter der jungen Bundesrepublik.