Concert
Geistliche und weltliche Motetten der vergessenen Komponistin aus Disentis.
Eine Komponistin geistlicher Musik in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, und das in den Bergen? Es ist unschwer sich auszumalen, welchen Schwierigkeiten die Musik von Martha von Castelberg zeit ihres Lebens ausgesetzt gewesen ist. Seit über 20 Jahren bringt das VOX Ensemble ihre Musik zu Gehör, viele ihrer geistlichen Motetten hat es sogar uraufgeführt. Fest in der Tradition der geistlichen Musik verankert, faszinieren sie durch ihre farbenreiche Harmonik. Sie dürften Martha von Castelbergs wichtigster Beitrag zur schweizerischen Musik des 20. Jahrhunderts sein. Nun sind sie dank dem Leuker Kirchenchorleiter Javier Hagen, der im Ensemble mitsingt, erstmals auch im Wallis zu hören.
Als geborene von Orelli ist Martha von Castelberg seit ihrer Heirat mit Viktor von Castelberg mit der Bündner Adelsfamilie verbunden. Obwohl ihre musikalische Begabung unverkennbar war, war es damals für eine junge Frau ungebührlich, sich dem Künstlerleben zu verschreiben, und so wurde ihr auch ein Musikstudium untersagt. Immerhin durfte sie Geigenunterricht nehmen, während sie das Klavierspiel autodidaktisch erlernte. Zudem begann sie, ohne jegliche Anweisung Musik aufzuschreiben, und schon bald stand ihre Berufung als Komponistin fest. Ihr musikalisches Schaffen beinhaltet tiefsinnige, emotionale Werke, wie z.B. Motetten und geistliche Lieder, weltliche Gesänge, Klaviermusik sowie Chorwerke mit Orchesterbegleitung. Kein geringerer als Richard Strauss soll von ihrem Talent sehr beeindruckt gewesen sein. Sie komponierte für sich in aller Stille und lebte ein zeitgemässes Frauenleben als Ehefrau und Mutter zweier Söhne. Der katholischen Kirche sehr verbunden stand sie in enger Beziehung zum Kloster Disentis, wo sie viel Zeit verbrachte. Das VOX Ensemble stand Marthas Sohn, Guido von Castelberg, dem ehemaligen Verwaltungsratschef der Tonhalle und Präsident des Kassationsgerichts Zürich, persönlich nahe und führte mit ihm einen stetigen Dialog über die Musik seiner Mutter.
Das VOX Ensemble wurde 1994 in Zürich gegründet. Die vier klassisch ausgebildeten SängerInnen pflegen als A-Cappella-Quartett ein breit gefächertes Repertoire und treten auch solistisch im In- und Ausland auf. Zu den wichtigsten Stationen von VOX gehören die Uraufführungen der Neufassung der Berliner Messe Arvo Pärts (2000), der Geistlichen Gesänge Martha v. Castelbergs (2001), der Shakespeare-Sonette Maria Portens (2002) sowie die schweizer Erstaufführungen der Hesse- und Traklzyklen von Konrad Weiss (2001/1997). Mit 'S'sch mr alles 1 Ding', den ver-rückten Volksliedarrangements von Javier Hagen sind sie an der Schweizer Kleinkunstbörse im April 2003 in Thun zu Gast und bei SR DRS2 und dem MGB-Label 'Musiques Suisses' für eine CD-Produktion unter Vertrag. 'S'sch mr alles 1 Ding' war seither über 50 Mal zwischen Jungfraujoch und Bodensee zu hören und gastierte 2007 im Centre Culturel Suisse in Paris.
VOX Ensemble: Claudia Dieterle (Sopran), Alexandra Forster (Mezzo), Javier Hagen (Tenor), Norbert Günther (Bariton), Robert Metzger (Klavier/Orgel)
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