WEGE, DIE SICH KREUZEN
Doppelkonzert zum 75. Geburtstag des schweizer Neue Musik- und Freejazz-Pioniers Max E. Keller
ORT, DATUM & ZEIT
Donnerstag, 31. März 2022
20h00
Kellertheater Brig
Alte Simplonstrasse 28
CH-3900 Brig
Reservationen: info@umsnjip.ch
Eintritt frei, Kollekte
Am 19. März 2022 feiert Max E. Keller seinen 75. Geburtstag. Zu diesem Anlass finden Konzerte in Weimar, Erfurt, Berlin, Brig-Glis, Winterthur, Bern und Basel statt, wofür das Weimarer Ensemble Via Nova gewonnen werden konnte, das sein Werk "klären und fokussieren" 2019 mehrmals hervorragend gespielt hat. Die ausgewählten Werke stammen von Komponisten, welchen Keller in den vergangenen 30 Jahren auf seinen zahlreichen Reisen und Aufenthalten in Berlin begegnet ist, die ihn besonders beeindruckt haben und mit denen er zusammengearbeitet hat. Sie beschreiten je eigene, prägnante Wege, oft sehr unterschiedlich zu Kellers Arbeiten, die dennoch wohl nicht zufällig seinen Weg gekreuzt haben. Das Briger Konzert findet als Doppelkonzert mit dem Ensemble Via Nova und dem Walliser Duo UMS 'n JIP statt. Das Duo arbeitet seit Jahren mit Max E. Keller zusammen und hat vor 5 Jahren zu seinem 70. Geburtstag ein Programm mit ausschliesslich seinen Werken an zahlreichen Orten aufgeführt. Und sie spielen auch diesmal eine Uraufführung und am Schluss gemeinsam mit Via Nova Kellers "Mobile", das sie bereits 2021 in Erfurt gemeinsam aufgeführt haben.
MUSIKPROGRAMM
Max E. Keller
klären und fokussieren (2019)
für Ensemble
Ralf Hoyer
mixed doubles (2009/2022)
Konstellationen zu viert für Flöte, Bassklarinette, Violine und Violoncello
Uraufführung
Helmut Zapf
Lydische Landschaft (2010)
für Flöte, Violoncello und Akkordeon
Hans Eugen Frischknecht
Miniatur
für Akkordeon, zum 75. Geburtstag von Max E. Keller
Johannes K. Hildebrandt
Fünf (2017)
für Ensemble
Max E. Keller
Muss verboten werden (2019)
für Bassblockflöte und Tenor/Contratenor
Uraufführung, Ulrike Mayer-Spohn und Javier Hagen gewidmet
Javier Hagen/JIP
123.08 - epilog (2008)
für Sänger, Blockflöten und Zuspielband
Max E. Keller
Mobile (2013)
für variable Besetzung
MITWIRKENDE
ensemble via nova
Marianna Schürmann – Flöte
Moritz Schneidewendt – Klarinette
Nikita Geller – Violine
Daniel Gutiérrez – Violoncello
Neza Torkar – Akkordeon
UMS `n JIP
Ulrike Mayer-Spohn — Blockflöten, Elektronik
Javier Hagen — Stimme, Elektronik
BIOGRAPHIEN
MAX E. KELLER. Geboren 1947 in Aarau. Studierte Musikwissenschaft, Germanistik und Geschichte sowie Komposition bei H.U. Lehmann, H. Lachenmann, N.A. Huber und Th. Kessler; Stipendiat der Heinrich-Strobel-Stiftung des SWF. Von 1966-73 spielte er Freejazz und improvisierte Musik nach Konzepten auf dem Klavier und auf elektronischen Instrumenten. Seit 1973 hat er über 160 Kompositionen für verschiedenste Besetzungen geschrieben, auch elektronische Musik. Oft vertonte er politische Texte: "Gesänge II" (Erich Fried), "Gesänge III" (Jürg Weibel), "Gesänge IV" (Kurt Marti), die abendfüllende szenische Kantate "Fontamara" (Ignazio Silone), "Konfigurationen" (I, II und III, verschiedene Autoren), die Miniaturoper "Egon - aus dem Leben eines Bankbeamten" (Hans Suter) mit bisher 29 Aufführungen in 2 Inszenierungen, "Die Axt" - Oper nach Max Frischs "Graf Öderland".Aufführungen und Rundfunksendungen in ganz Europa, in Australien, Asien und Nord- und Südamerika, Südafrika. Insgesamt in 43 Ländern. 1985-2000 Musikprogrammierung im Theater am Gleis Winterthur. Organisiert seit 1998 die Konzertreihe "musica aperta" in Winterthur. Tritt seit 1985 wieder als improvisierender Musiker auf. 2010 erschien die CD "accent-figure-layer", ein Projekt zwischen Improvisation und Komposition. 1997 Kunstpreis der Carl-Heinrich-Ernst-Stiftung Winterthur; Aargauer Kuratorium: 1999 Berlin-Stipendium, 2001 Projektbeitrag des (Auftrag Tonhalle-Orchester Zürich) und 2003 und 2008 Beitrag an das künstlerische Schaffen. 1985 Schweizer Vertreter an der Biennale Berlin; 1991 an den Weltmusiktagen der IGNM in Zürich und 1993 in Mexico. 2006 Kulturpreis der Stadt Winterthur. Von 2007-2010 Präsident der SGNM (Schweizerische Gesellschaft für Neue Musik), 2010-2019 im Vorstand und Sekretär. 1978 "Sicher sein ..." (Sprecher und Tonband) sowie 1981 "Repetitionen I-V" (Cembalo) sind auf Schallplatte, "Pentalog" (Orchester), "Rotondo" (Ensemble) und "Sie" (Sprecher und Tonband) und "insieme, a coppie, indipendente" auf CD erschienen. Zwei CDs (col legno und Jecklin Edition) sind ausschliesslich seinen Kammermusiken gewidmet; eine dritte CD (Grammont Portrait) ist im Oktober 2003 erschienen, sie enthält auch ein Orchesterwerk (Tonhalle-Orchester Zürich unter David Zinman). 2010 erschien "accent - figure - layer", ein Projekt zwischen Improvisation und Komposition, auf CD, 2011 vier Werke (darunter wieder ein Orchesterwerk mit dem Tonhalle Orchester Zürich unter David Zinman) im Doppelporträt mit Marcela Pavia auf NEOS. 2015 CD Vier politische Kompositionen für Tonband (1976-1979). 2014 mehrere Werke in Tokio im Rahmen der Feier zu 150 Jahre diplomatische Beziehungen zwischen Japan und der Schweiz. 2015 Einladung als Gastkomponist ans 25th Daegu Contemporary Musikc Festival (Korea). 2017 max.e.keller- wider-wege; Doppel-CD mit Keim - con sorpresa, Dreiklang, Abschied, wachsen und welken, Mobile, Das ganze Leben, Mi ricordo, Mutter Natur, 5.Streichquartett, Ruh’, Sette forme di muoversi, Nebel, Fern(seh)-Mitleid, Grundgesetze I (streiffzug SC 1604). 2018 Einladung ans Distat Terra Festival in Choele Choel (Argentinien). http://max-e-keller.ch
ENSEMBLE VIA NOVA. Neue Wege beschreiten, sich auf Abwege begeben, das Unerwartete suchen - ensemble via nova verlässt die tradierten Pfade der Musikgeschichte und widmet sich der Interpretation zeitgenössischer Kammermusik. In enger Zusammenarbeit mit KomponistInnen pflegen die jungen MusikerInnen ein breites Repertoire neuer Stücke, wobei regelmäßig dem Ensemble gewidmete Werke uraufgeführt werden. Dabei werden in innovativen Konzertformaten außergewöhnliche Projekte entwickelt, in welchen Elektronik und freie Improvisation integriert werden und szenische Elemente ihren Platz finden. Ein weiterer Schwerpunkt ist jüngst die Kooperation mit befreundeten, internationalen Ensembles wie dem Ensemble Mosaik, Black Pencil (Niederlande), NeoQuartett (Polen) und anderen. 1994 vom Weimarer Komponisten J.K. Hildebrandt gegründet, um selbstbestimmte und vielseitige Programm zu entwickeln, spielt das Ensemble seit 2016 in fester Besetzung zusammen. Als undirigiertes Ensemble haben sich die MusikerInnen seitdem weit über die Landesgrenzen hinaus den Ruf eines exzellenten Kammermusikensembles erarbeitet. Regelmäßig sind sie auf internationalen Bühnen und Festivals zu erleben. Internationale Höhepunkte waren dabei Reisen nach Italien (Città di Castello), Großbritannien (London), Südkorea (Daegu) und Polen (Danzig). http://ensemblevianova.de
UMS 'n JIP (Ulrike Mayer-Spohn, Blockflöten und Javier Hagen, Tenor/Contratenor) gehört zu den ungewöhnlichsten Schweizer Ensembles für Neue Musik der Gegenwart und mit über 100 Konzerten jährlich zu den aktivsten ihrer Art weltweit: Nach Studien in Komposition, Interpretation zeitgenössischer Musik sowie Audiodesign in Holland, Deutschland, Italien und der Schweiz forschen und arbeiten sie an der Schnittstelle zwischen musikalischer Avantgarde und Pop, zwischen Konzert und Musiktheater sowie zwischen europäischer und aussereuropäischer Musik. Über 25 internationale Auszeichnungen. Gastspiele an den wichtigsten Festivals für Neue Musik Europas, Russlands, beider Amerikas, Australiens, Südostasiens und Chinas, darunter an der Biennale Musica Venezia, am Liceu Barcelona, am Teatro Colón Buenos Aires, Palacio de Bellas Artes Mexico City, Shanghai New Music Week. Über 300 Uraufführungen in Zusammenarbeit mit Komponisten wie Goebbels, Rihm, Eötvös, Reimann, Kagel, Oña, Gervasoni, Gorlinsky, Huang Ruo und Guo Wenjing. http://umsnjip.ch
WEITERE INFORMATIONEN
http://umsnjip.ch/program-maxekeller-75jahre.htm