Ausstellung
Mit «Tout ira bien» verwandelt sich LEMME in ein Leuchtfeuer, das subtil das Gleichgewicht des Gartens der Arsenaux stört. Durch die Ansammlung von Signallampen im Ausstellungsraum erzeugt Axel Crettenand ein diffuses Gefühl der Alarmbereitschaft, das eine latente Gefahr evoziert, die sich jedoch nie vollständig manifestiert. Diese Spannung äußert sich als allgegenwärtiger visueller Stress und bietet dem Publikum eine chaotische sensorische Stimulation.
Mit dieser Geste hebt der Künstler die Bedingungen einer zeitgenössischen Gesellschaft hervor, die in permanenter Alarmbereitschaft lebt. Er schafft eine von Signalen gesättigte Umgebung, einen unregelmäßigen Informationsfluss, der mit der Skulptur von Pierre Vadi in Dialog tritt und gleichzeitig die Wahrnehmung des umgebenden Raums verändert. Diese Intervention beeinflusst unser Verständnis der Realität, indem sie eine visuelle Überflutung aufzwingt, die den Rahmen des Werks sprengt. Die Glaswände der Ausstellung lassen diese Unruhe nach außen dringen, sodass sie sich auch auf den Außenraum ausweitet.
Indem er ein Hin und Her zwischen Realität und Fiktion inszeniert, richtet der Künstler ein System der Spiegelung ein, das das Publikum herausfordert. Dieses wird dazu angeregt, eine abstrakte, aber plausible Darstellung des Todes zu erwägen – nicht des Körpers, sondern des Bewusstseins –, die sich durch das allmähliche Erlöschen der Lampen materialisiert. Die Unausweichlichkeit des Werks zeigt sich in diesem unumkehrbaren Prozess, der in einer Form von Resignation abläuft, die fortdauern wird.
Indem er die Form auf die Wiederholung eines einzigen Objekts reduziert, hinterfragt der Künstler die Position des Betrachters, der zugleich Akteur und Zeuge einer angespannten Welt ist, in der der Alarm zum täglichen, instabilen und unsicheren Rhythmus wird, der sich durch seine Beharrlichkeit und Normalisierung so weit banalisiert, dass er fast unsichtbar wird. Dennoch erzeugt seine Allgegenwart tiefgreifende sozio-psychologische Mechanismen, die zu einem Verlust der kritischen Distanz führen. Über diese Überflutung hinaus lädt das Werk durch seinen angekündigten Verfall zum Loslassen ein: innezuhalten, zu beobachten und vielleicht zurückzukehren, denn letztlich gilt: «Alles wird gut».
Link zur Website: https://www.lemme.site/de/
Veranstaltungsdaten
Durchführungsdatum
Kein Durchführungsdatum
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Veranstaltungsort
Rue de Lausanne 45, 1950 Sion
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