Unter dem Titel "Der Mensch und die Natur im Wallis" möchte die Dauerausstellung die Besucher dazu bewegen, sich über die Qualität ihrer Umgebung, die Nutzung des Territoriums und die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen Gedanken zu machen. Die vom Architekturbüro Cagna und Partner konzipierten Ausstellungsräume und die Inszenierung von Marie Antoinette Gorret lassen einen engen Kontakt zur Walliser Natur entstehen.
Zu Beginn des Rundgangs tauchen die Besucher in einen einheimischen Wald ein. Wie in der gesamten Ausstellung löst das Walliser Naturerbe Staunen aus; aufgrund seiner Vielfalt wird es seit Langem exportiert, sodass es in den Sammlungen der grössten Museen weltweit vertreten ist.
Der Rundgang thematisiert in den verschiedenen Räumen die Beziehungen, welche der Mensch von der Urgeschichte bis heute zu seiner Umgebung knüpft. Die Ausstellung stellt unsere immer distanziertere Beziehung zur Natur in Frage und gelangt schliesslich zum Anthropozän, ein neues geologisches Zeitalter, das sich durch die Auswirkungen der menschlichen Tätigkeiten auf den gesamten Planeten Erde auszeichnet. Das Naturmuseum engagiert sich seit 2014 zu diesem Thema, sodass es heute in diesem Bereich auf internationaler Ebene zu den Vorreitern gehört. Ein Web-Dokumentarfilm ist online zugänglich.
In jedem Raum präsentieren interaktive Dialogstationen die Tiere und Mineralien und bieten eine Vertiefung der wissenschaftlichen Themen an. Ausserdem führen sie den Begriff des ökologischen Fussabdrucks ein. Die Besucher werden allmählich mit diesem Begriff vertraut gemacht und können schliesslich ihr persönliches Engagement für eine nachhaltige Nutzung der Ressourcen auswerten. Zudem gibt es hier vier Erfahrungsberichte zu sehen, die Überlegungen und Engagement für die Zukunft enthalten.
Die Animationen und Aktivitäten für das junge Publikum sind am Museumsempfang verfügbar sowie an den Dialogstationen in den Ausstellungsräumen.
2021: Einweihung des Raums Métamorphosen
«Das Wahrscheinliche ist der Zerfall. Das Unwahrscheinliche, aber Mögliche, ist die Metamorphose.» Edgar Morin
Dieses Zitat, das die Dauerausstellung des Naturmuseums beschliesst, findet in einem neuen Raum mit dem Titel Metamorphosen, der sich über der Eingangsloge des Museums befindet, formellen Ausdruck. Dieser befasst sich mit der Metapher Metamorphose, die eine vollumfängliche Umwandlung in eine völlig neue Form bedeutet, basierend auf dem, was zuvor existiert hat. Wir müssen fortan unsere eigene Metamorphose angehen, um unser Dasein auf der Erde neu zu erdenken und effizient auf die Herausforderungen zu reagieren, die sich uns aufgrund der globalen Umweltveränderungen stellen, die das Anthropozän auszeichnen.
Link zur Website: Walliser Kantonsmuseen, Sitten