Ausstellung von Daniel Schweizer

Vor zwanzig Jahren begann ich auf meinen zahlreichen Reisen mit dem Übermalen von Fotografien. Am Anfang dieser Arbeit, bei der ich ethnografische Fotografien kolorierte und retuschierte, stand die Reaktion von Alupki, einem alten Wayana-Schamanen aus Französisch-Guayana, der fasziniert war, als er eine Reihe von Fotografien entdeckte, die in den Regen gekommen waren. Aus den Abzüge waren die Originaltinten herausgewaschen worden und so waren sie teilweise abstrakt geworden. Er hatte sie kommentiert und von der Auslöschung der Zeit, dem Wiederaufleben der Geister und den möglichen magischen Verwandlungen gesprochen. Aber all das verstand ich erst später, als man mir beim Schnitt des Films Dirty Paradise übersetzte, was er erzählte. Diese Bilder mit Flecken und verwaschenen Farben erinnerten ihn an Parallelwelten. 

So fuhr ich fort, einige Fotografien aus der Vergangenheit zu kolorieren und neue Bilder zu schaffen, in denen die ethnografische Fotografie zugunsten einer Interpretation verfremdet wurde und die Verläufe, Flecken und eine Form der Verwitterung, die das figurative Bild verwischt, kombiniert. Foto-Gemälde, die sich dem Zugriff des Fotografen entziehen und in denen die Abstraktion zu einer Form von Mystizismus tendiert und die Tür für eine vibrierendere, intuitivere animistische Interpretation offen lässt. Als ob die Perfektionierung der figurativen Fotografie nicht wesentlich für die Qualität oder die Kraft des Bildes wäre. Diese Transformation der ursprünglichen Fotografie gefällt den Indianern, da sie ihre eigene Interpretation projizieren können. Die Flecken und Unfälle der Farbmischungen werden für einige von ihnen wie geheimnisvolle, fast schamanistische Zeichen.